Argentinien,  Chile

Chile und Argentinien – Im Süden Südamerikas

Es war einmal ein Schweizer Pärchen, welches sich aufmachte, die grosse weite Welt zu bereisen. Nach vielen tollen Abenteuern in Panama, Kolumbien, Kuba, Ecuador, Peru und Bolivien waren sie nun im Süden Südamerikas angekommen. In einem Geländewagen tuckerten sie mit vier weiteren Passagieren in der atemberaubenden Wüstenlandschaft Boliviens herum, bis sie schliesslich in einem Land namens Chile ankamen. Von Anfang an konnten die Weltenbummle erkennen: Hier war es anders. Die Häuser, die Menschen, das Land – alles war anders. Sie konnten endlich wieder warm duschen, zwischendurch (anstatt Hähnchen mit Reis) wieder einmal Pizza essen und die Frauen hatten auch gar keine weiten Röcke mehr an. Irgendwie erschien es dem Pärchen ein bisschen wie zuhause.

Ausgelaugt von den anstrengenden Wüstentouren und erschöpft von den atemraubenden Höhen entschieden sie sich, zunächst ein paar Tage im malerischen Örtchen San Pedro de Atacama auszuspannen. Und auch die nicht-alltäglichen Dinge hatten wieder mal aufholbedarf: Die wiedergewonnene Zivilisation wurde umgehend genutzt um Wäsche zu waschen, Haare zu schneiden und sich per Internet bei ihren Liebsten zu melden. Doch der verstummte Entdeckungsdrang hielt nur kurz an, denn unweit der Stadtgrenze lockte die Atacama-Wüste mit ihren unwirklichen Schönheiten. Ob im Valle de Luna (Tal des Mondes) oder bei den Geysir-Feldern von El Tatio – die bizarren Landschaften und Felsformationen dieser mars-ähnelnden Wüste beeindruckte die beiden Schweizer zutiefst.

Die zwei Abenteurer wussten, bald würden sie mit einem Transportmittel namens Flugzeug von Chile ins Land von Oz fliegen. Doch noch hatten sie ein bisschen Zeit – und so stiegen sie in den nächsten Bus und machten sich auf den Weg nach Argentinien. Nach dem bürokratischen Grenzübergang sahen die beiden nur noch Rot. Dies lag jedoch weniger am effizienzbedürftigen Einreiseprozedere, als vielmehr an den feuerroten Gebirgszügen der Quebrada de las Conchas. Eingebettet in diese anmutige Landschaft lag das kleine verschlafene Weindorf Cafayate. Mit Öffnungszeiten von „Wann Lust“ bis „Keine Lust mehr“ und von Touristen noch wenig besucht, versprühte das kleine Örtchen den Charme stehengebliebener Zeit. So passte sich das Pärchen den neuen Gegebenheiten auch an und mietete zwei Fahrräder. Den zahlreichen Weingütern mit ihren verführerischen Degustationsangeboten (noch!) widerstehend, besichtigten die zwei die umliegenden Naturspektakel. Hier muss jedoch angemerkt werden, dass die Berg-ab-Passagen wesentlich motivierter gemeistert wurden, als ihre leider zu oft vorkommenden Gegenstücke. 🙂

Noch kaum von ihren sportlichen Höchstleistungen (auch Muskelkater genannt 🙂 ) erholt, wurden die zwei Schweizer tags darauf mit herrlichen Aussichten und fruchtigen Weinen belohnt. Doch davon nicht genug! Sie besuchten sogar die lokale Ziegenkäse – Fabrik. Und was wäre Argentinien ohne einen kurzen Einblick in die weltberühmte Weinregion von Mendoza? So erweiterten sie ihr Weinkenner – Wissen bei Argentiniens führenden Weingütern. Obschon die Zeit wie stehengeblieben zu sein schien, verging sie wie im Flug…Apropos…Da war doch noch etwas! Ach ja! Schnell mit dem nächsten Bus nach Chile zurück, bevor dieses Ding namens Flugzeug ohne sie abzufliegen drohte! 🙂

Doch nur mit der Ruhe! Was wäre eine gemütliche Reise ohne ein paar Tage in Reserve? So gönnten sich die zwei Reisefüdlis einen zweiten Kurzurlaub in Chile für einen Abstecher nach Valparaíso. Die ehemals bedeutendste und reichste Hafenstadt Südamerikas bezauberte die beiden sofort. Nicht nur sahen sie endlich wieder einmal das Meer – sie entdeckten in den kleinen Gassen und Strassen der Stadt auch viele moderne Höhlenmalereien (umgangssprachlich „Graffiti“ genannt 🙂 ), bevor es nun definitiv ins Land von Oz ging.

Und wenn sie noch nicht vom Reisefieber geheilt sind, dann werdet ihr bald wieder von den beiden Weltenbummlern hören…

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